• Noisy-le-Grand, Detailansicht der geöffneten Lamellen © Henri da Costa, Noisy-le-Grand / Flügelansicht ©Hervé Abbadie AAVMA, 2013

  • Noisy-le-Grand, Flügelansicht ©Hervé Abbadie AAVMA, 2013 / Froschperspektive Lamellenansicht © Henri da Costa-Noisy-le-Grand

  • Detailansicht der geöffneten Lamellen © Henri Da Costa, Noisy-le-Grand

  • Philippe Chaix, architecte associé / Jean-Paul Morel, architecte associé / Kaï-Jorge Jensen, chef de projet

  • Aurélia Leclerc, chef de projet / Rémy Van Nieuwenhove, architecte associé

Paris / Noisy-le-Grand: historisches Rathaus erstrahlt in neuem Glanz

Paris, Frankreich,

Unser hier vorgestelltes Projekt bestand in einer Erweiterung des alten Rathausgebäudes von Noisy-le-Grand. Dieses historische Gebäude, nach den früheren Inhabern „Schloss du Périac“ genannt, stammt schätzungsweise aus dem Jahr 1850, und wurde durch zwei moderne Flügel erweitert. Das Ziel war eine räumliche Verknüpfung von 14 Servicebereichen des Rathauses, welche bisher in ganz Paris verteilt waren. Das Besondere dieses Rathauses besteht in der Verbindung von alter und neuer Architektur. Für die Modernisierung dieses Objekts wurde das Architektenbüro Chaix Morel et Associés mit der Planung und Realisierung beauftragt. Die Lamellen sind Bestandteil der Fassaden und bilden quasi die “dritte Haut“ des Gebäudes. Ihre Funktion besteht hier in der Verschattung ohne dabei zu verdunkeln. Das Rathaus befand sich von September 2010 bis Juni 2013 in der Bauphase und wurde am 09. Juni 2013 erfolgreich eingeweiht. In diesem Interview möchten wir die Gelegenheit nutzen, unsere drei wichtigsten Partnern für die Realisierung des Projektes vorzustellen und Sie dabei an unserem Erfahrungsaustausch teilhaben zu lassen.


Das Architekturbüro Chaix & Morel et Associés

Das Büro Chaix & Morel et Associés wurde 1983 von Philippe Chaix und Jean-Paul Morel gegründet und besteht zur Zeit aus sieben teilhabenden Architekten: Weitere Projektleiter, Architekten und Verwaltungsangestellte mit verschiedensten nationalen Hintergründen ergänzen das Team zu insgesamt 40 Mitarbeitern. Somit verfügt diese Agentur über ein hohes Maß an Internationalität, was eine Projektabwicklung weit über die Grenzen Europas ermöglicht. Der Diplomarchitekt Kaï-Jorge Jensen, der seit 1998 zur Agentur gehört, betreute mit seinem vierköpfigen Team das beschriebene Projekt «Pariser Rathaus, Noisy-le-Grand»

Im Nachfolgenden haben wir ein paar Fragen an ihn gerichtet, die den Erfolg unserer Zusammenarbeit betreffen sollen:

1) Warum fiel Ihre Wahl auf externen Sonnenschutz und dabei insbesondere auf bewegliche Lamellen?

Aufgrund der komplexen Form des Gebäudes sowie der Vielzahl verschiedener Sonneneinstrahlwinkel haben wir uns dazu entschlossen, dieses Sonnenschutzsystem anzuwenden. Damit ist gleichzeitig eine thermische Leistung als auch die architektonisch gewünschte Ästhetik garantiert.

2) Warum sind die Lamellen vertikal und nicht horizontal?

Da das Gebäude selbst bereits stark horizontal ausgerichtet ist, wollten wir auf eine zusätzliche horizontale Betonung verzichten. Zudem hat sich die vertikale Variante durch ihre höhere Leistungsfähigkeit und erwünschte Asymmetrie zum Rest des Gebäudes als die Bessere erwies

3) Welche Gründe haben die Wahl der Größe der Lochung der Lamellen beeinflusst?

Es gab diesbezüglich sorgfältig durchdachte Vorüberlegungen. Dabei galt es, die drei folgenden Kriterien zu verknüpfen und zu gewährleisten: den nötigen Tageslichteinfall, die thermische Leistungsfähigkeit & der ästhetische Anspruch an das Design.

4) Warum wurden die Lamellen nicht vollflächig, sondern nur auf bestimmte Bereiche angewendet?

Das Fassadendesign und auch die Verschattung basieren nicht auf einer strengen Anordnung, sondern sollen den Eindruck der Zufälligkeit erwecken. Die Fensterflügel haben drei unterschiedlichen Dimensionen, folgen aber trotzdem einem definierten Rhythmus, sodass sie die drei Kriterien (Tageslichteinfall, thermische Leistungsfähigkeit und Ästhetik) vereinen.

5) War die Zusammenarbeit mit Sun Works, in Bezug auf die optische und technische Außengestaltung zufriedenstellend?

Die Zusammenarbeit mit Sun Works war ausschlaggebend für den Erfolg dieses Projektes. Die zahlreichende Möglichkeiten des Bedien-und Steuersystems und die Qualität und Feingliedrigkeit des Materials haben es uns erlaubt, weit über unsere ursprünglichen Hoffnungen hinaus unsere Planung zu realisieren


Fragen an Herrn Courtehoux vom Rathaus Noisy-Le-Grand

Zur Person: Herr Courtehoux ist Architekt/Landschaftsarchitekt. Seit 15 Jahren ist er hauptsächlich in der Projektausführung für private Objekte tätig. Herr Courtehoux arbeitet nun seit Februar 2008 als Projektleiter für die Stadt Noisy-Le-Grand, für das Rathausbauvorhaben und das Aquazentrum. Das Aquazentrum wurde 2013 eröffnet, sehr zu Zufriedenheit der Bürger von Noisy. 2013 übernahm er die Leitung für den Bau von öffentlichen Gebäuden und plant die Durchführung von Projekten im technischen Dienstleistungsbereich der Stadt.

1) Machen sich die Lamellen bemerkbar? Werden sie als störend empfunden oder im Gegenteil, haben sie einen positiven Effekt? (z. B bringen sie eine architektonische Besonderheit?)

Die Lochblechlamellen definieren einen Rhythmus auf einer im Wesentlichen flachen Fassade, die aus Glas und Aluminiumkassetten erstellt wurde. In Abhängigkeit der Einstrahlung und der Tageszeit zeichnen sie Schatten und Reliefs. Das Rathaus, und insbesondere der zeitgenössische Erweiterungsbau, haben als besonderes Merkmal ihre Ausrichtung aller Fassaden auf die 4 Himmelsrichtungen. Somit ist die Sonneneinstrahlung auf die Fassaden, und damit auch auf die Innenräume des Gebäudes, je nach Tageszeit unterschiedlich stark. Die Perforierung der Lamellen verleiht dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit.

2) Welche Vorteile werden im Sommer / Winter durch den Einsatz der Lamellen ermöglicht?

Im Sommer ermöglichen die auf einer Rotationsachse montierten Lamellen – welche grundsätzlich parallel zur Fassade ausgerichtet sind- eine Minderung der direkten Sonnenstrahlung durch die Fensterflächen, und vermeiden somit eine zu rasche Erwärmung des Gebäudes. Das System ist funktioniert auf der Westseite des Gebäudes naturbedingt begrenzt, da die Verschattung durch den Sonneneinfallswinkel beeinflusst wird. Die Sonnenstrahlen fallen durch die Lochungen und durch die freien Flächen zwischen den Lamellen, was je nach Sonneneinfallswinkel und Außentemperatur zu einer Arbeitsplatzeinschränkung am Bildschirm und einer Erwärmung der Räume führen kann. Dieser nachteilige Aspekt des Sonneneinfalls wird im Winter aufgrund des kürzeren Sonnenlaufs vermindert.

1) Erfüllen die Lamellen die Funktionen, für die sie installiert wurden?

In jedem Fall ist die Sonnenschutzfunktion der Lamellen positiv spürbar. Zusätzlich wird das Gebäude nachts durch eine geregelte Lüftung gekühlt und nicht klimatisiert. Ohne diese Installation, wäre das Rathaus viel mehr den schwankenden Tagestemperaturen ausgesetzt. Durch die bewusste Kombination von Sonnenschutzlamellen und gesteuerter Nachtlüftung werden klimatische Bedingungen geschaffen, die ein gesundes Bioklima ermöglichen.

2) Welche Resonanzen erhielten Sie bisher von den Angestellten des Rathauses / Stadtangestellten seit der Installation der Lamellen?

Die Angestellten haben mit großer Erleichterung das automatisierte, bewegliche System der Lamellen aufgenommen. Dennoch, wie oben schon erwähnt, bemängeln einige Angestellte, die in den zum Westen ausgerichteten Büros arbeiten, eine starke Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten. Es wurde in diesem Teil des Gebäudes folglich naturbedingt eine erhöhte Erwärmung festgestellt.

3) Sind die Lamellen pflegeleicht?

Die Vorrichtung der Lamellen selbst erfordert wenig Pflege. Es ist lediglich aufgrund der in der Region rund um Paris existierenden Luftverschmutzung eine Entstaubung eingeplant.


Fragen an Herrn Eric Ronsin

Vorstellung Herr Ronsin: Herr Ronsin hat ein Wirtschaftsstudium bei der Handelskammer in Paris absolviert. Er begann vor 16 Jahren als Baustellenleiter bei der Firma Stim Technibat. Sein Verantwortungsgebiet für Noisy betraf die Fenster- (Türen, Fenster, Schlosserarbeiten) und Fassadenarbeiten (Fassadenverkleidung, Sonnenschutz, Thermische Isolation). Seit 3 Jahren ist er Einkaufsleiter. Sein Arbeitsgebiet umfasst z.Z. die Renovierung großer Hochhäuser, im Mittel ca. 30 Etagen im 19? Bezirk Paris.

1) Wie erfolgte die Kontaktaufnahme? Warum haben Sie sich bei der Auftragsvergabe für Sun Works entschieden?

Die erste Kontaktaufnahme erfolgte seitens der Firma Sun Works GmbH. Die Geschäftsführung der Sun Works überzeugte durch Ihre Präsentation und Referenzen, sodass wir das Angebot gerne annahmen.

2) Wie verlief die Zusammenarbeit während der Installation der Sonnenschutzanlagen?

Die Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer der Sun Works Herrn Dahmen und seinen Mitarbeitern war hervorragend. Unsere Geschäftsbeziehungen waren ausgezeichnet. Obwohl es sich um ein schwieriges Bauvorhaben mit großen finanziellen Herausforderungen und sehr knappen Fristen handelte, hat Sun Works alles getan, um dieses Projekt erfolgreich zu; verwirklichen.

3) Welche Vorteile erkennen Sie in der Zusammenarbeit mit Sun Works, im Vergleich zu anderen Mitbewerbern?

Sun Works zeichnet sich durch seine Wettbewerbsfähigkeit, seine fundierte Fachkompetenz und eine reibungslose Kommunikation aus.



Chaix & Morel et Associés atelier d'architecture
16, Rue des haies
75020 Paris, Frankreich
Tel. +33 (0)143706924
Fax +33 (0)143706765
www.chaixetmorel.com

Laurent COURTEHOUX Responsable du Service Construction Publique
Ville de Noisy le Grand
Tel. +33 (0)145927619
laurent.courtehoux@ville-noisylegrand.fr

STIM-TECHNIBAT
Eric Ronsin
24, Rue des Sablons
95360 Montmagny, Frankreich
Tel. +33 (0)130104250
Fax +33 (0)130104299
ronsin@stimtechnibat.fr